3 Fragen zu Gratis-WLAN in der Gastronomie

von Joleen - GastroHero 8.972 views0

Gratis-WLAN in der Gastronomie

Im Jahr 2016 ist kostenloses WLAN für viele Gäste ein Muss. Was in anderen Ländern längst Standard ist, war in Deutschland lange problematisch. Mittlerweile haben sich die Gesetze jedoch gelockert. Wir erklären, worauf Sie als Gastronomiebetreiber achten müssen.

Was kostet es einen Gratis-WLAN-Hotspot einzurichten und welche Anbieter gibt es?

Wenn Sie sich entscheiden, einen Wlan-Hotspot für Ihre Gäste einzurichten, haben Sie eine große Auswahl an Anbietern. Die meisten klassischen Internetversorger wie die Telekom, Vodafone oder Unitymedia bieten spezielle Businessmodelle an. Wichtig ist hierbei, dass Sie sich für einen Tarif für die gewerbliche Nutzung und nicht für den privaten Gebrauch entscheiden. In den meisten Fällen sind diese nicht viel teurer und außerdem durch viele Nutzer nicht so schnell überlastet.  Die Preise werden meist monatlich abgerechnet und liegen zwischen 10 und 40 Euro. Je nach Größe ihrer Lokalität und Anbieter kann das variieren.

Zusätzlich gibt es Anbieter, die sich speziell auf das Bereitstellen von Hotspots spezialisiert haben. Beispiele dafür sind Sorglosinternet und SO WIFI. Immer häufiger zu finden sind auch die Hotspots der Opensource-Software Freifunk. Hier müssen Sie sich lediglich die passende Hardware, also einen Router und bei größeren Lokalitäten einen Repeater, besorgen und können das Netz dann kostenlos nutzen und bereitstellen.

Wie sieht die Rechtslage zu Gratis-WLAN in der Gastronomie aus?

In den letzten Jahren haben viele Gastronomen lieber auf das Angebot von kostenlosem Wlan verzichtet. Grund dafür ist die in Deutschland geltende Störerhaftung. Ein „Störer“ ist jemand, der eine Straftat nicht selbst begeht, sie aber ermöglicht. Wenn also jemand über das frei zugängliche Wlan in einem Café Urheberrechtsverletzungen oder sonstige Straftaten begeht, kann der Cafébetreiber haftbar gemacht werden. Schließlich ist es sein Internetzugang, der dem Gast die Straftat ermöglicht. Ein solcher Fall kann schnell problematisch werden, wenn das Internet anonym nutzbar und der eigentliche Täter nicht auffindbar ist.

Im Juni 2016 verabschiedeten Bundestag und Bundesrat ein Gesetz, das es vorsieht, Betreiber einzelner Wlan-Netze vor solchen Abmahnungen zu schützen. Große Internetprovider sind schon jetzt von der Störerhaftung ausgenommen. Dies soll nun auch für kleinere Anbieter gelten, die beispielsweise in ihrer Gastronomie einen Hotspot anbieten.

Welche Vorteile bringt es mir, Gratis-WLAN anzubieten?

Der Anbieter SO WIFI wirbt damit, dass seine Partner durch das Angebot von kostenlosem Wlan im Durchschnitt 23% mehr Kunden gewinnen. Denn wie zu Anfang erwähnt, ist Internetzugang für immer mehr Gäste ein wichtiges Auswahlkriterium. Das gilt insbesondere für die Hotellerie, aber auch in der reinen Gastronomie lohnt es sich einen Wlan-Hotspot zu schaffen. Vor allem in Cafés und Betrieben, in denen Geschäftsleute in ihrer Mittagspause noch schnell eine Mail beantworten wollen, ist Wlan ein gewinnbringender Bonus.

Dennoch entscheiden sich immer mehr alternative Betriebe bewusst gegen kostenloses Wlan. Sie wollen, dass ihre Gäste sich mit den Freunden, mit denen sie gerade zusammen sind unterhalten und nicht nur auf ihr Smartphone schauen. Die britische Bar „The Gin Tub“ geht sogar so weit, mobile Frequenzen zu blockieren. Rechtlich gesehen ist das definitiv nicht zu empfehlen.

Doch lohnt es sich, auf den Wlan-Router zu verzichten und daraus ein Konzept zu machen? Das kommt auf die Art des Betriebes an. Generell gilt: Von Restaurants und Bars, in denen sich die Gäste vermehrt abends und in Gruppen tummeln, wird nicht unbedingt ein Wlan-Hotspot erwartet. Hier legen die Leute Wert auf geselliges Zusammensein und sind eher bereit ihr Handy für einen Moment beiseite zu legen.

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