Umsatz steigern in der Gastro: 6 gewinnbringende Ideen (inkl. Kalkulation)
von 9. September 2019 15:28 78.844 views4
Sehr wahrscheinlich optimieren Sie laufend ihr Kerngeschäft, um bessere Gewinne zu erzielen. Sie versuchen, Ihren Wareneinsatz zu senken oder Ihre Preise zu erhöhen. Dabei wissen Sie jedoch nie genau, ob ihre Änderungen vom Kunden angenommen werden.
Es gibt aber auch Produkte, die sich (fast) immer verkaufen und mit wenig Aufwand den Umsatz deutlich steigern. Noch besser: Oft lassen sich hohe Einnahmen bei geringen Wareneinsätzen realisieren. Wie das genau geht, zeigen wir Ihnen in unserer Sammlung der 6 lukrativsten Zusatzgeschäfte in der Gastronomie. Bestimmt ist auch für Sie etwas dabei!
Kaffee und Eis: die zwei Klassiker der Zusatzgeschäfte
Beim beliebtesten Zusatzgeschäft in der Gastro dreht sich alles um das Lieblingsgetränk der Deutschen – den Kaffee. Egal welches Gastronomiekonzept Sie verfolgen, so gut wie jeder Gastronom kann Kaffee gewinnbringend für sich nutzen.
Quelle: Tchibo Kaffeereport 2019
„To Go“ or not „To Go“?
Coffee To Go ist aufgrund von Umweltbelastungen in die Kritik gekommen. Viele Wegwerfbecher werden nur langsam biologisch abgebaut, sind für spontane Kunden aber weiterhin die bequemste Variante für den Kaffeegenuss. Der Markt hat daher sehr schnell reagiert. Es gibt schon viele umweltverträgliche Versionen von „to-go“ Kaffeebechern. Auch selbst mitgebrachte Mehrwegbecher werden immer beliebter. Mittlerweile nimmt sich schon jeder zweite Kunde den Kaffee im eigenen Becher mit. Jeder Dritte nimmt den Kaffee im To-Go Pappbecher mit und ca. 18% der Deutschen nutzen beide Varianten.
Insgesamt ist der Coffee to go trotz Umweltbedenken weiterhin äußerst beliebt:
Quelle: Tchibo Kaffeereport 2019
Egal ob To Go oder nicht: Wenn Sie noch keinen Kaffee anbieten, wird sich die Investition sehr schnell lohnen. Denn Kaffee ist ein „Schnelldreher“. Am richtigen Standort der mit dem passenden Konzept lassen sich täglich große Mengen verkaufen.
Übrigens: Welche Kaffeemaschine für Ihr Konzept die Richtige ist, erfahren Sie hier.
Was darf ein Kaffee kosten?
Hier scheiden sich die Geister. Preisspannen von 0,99 € bis 3,10 € und sogar noch mehr sind denkbar. Welchen Preis Ihre Kunden akzeptieren, hängt von Ihrem Konzept, der Qualität und Ihrem Wettbewerb ab.
Normaler Weise empfiehlt es sich niemals, die eigenen Verkaufspreise einfach an der Konkurrenz zu auszurichten. Wir empfehlen immer, die eigene Kostenstruktur so genau wie möglich zu berechnen. Hierfür eigenen sich zum Beispiel ein individueller Aufschlagssatz (eBook) oder die Selbstkostenkalkulation.
Aber: Die hier aufgeführten Zusatzgeschäfte stellen in gewisser Weise die Ausnahme von der Regel dar. Denn es ist extrem schwierig, bei diesen Produkten unwirtschaftlich zu arbeiten. Viel mehr geht es darum, das Maximum an Gewinnen zu erwirtschaften. Am Beispiel Kaffee möchten wir das einmal verdeutlichen.
Beispiel: Kaffeepreis kalkulieren
Damit wir die preisliche Untergrenze für unser neues Zusatzgeschäft ermitteln können, schauen wir uns zunächst die anfallenden Netto-Kosten (sehr wichtig!) für eine verkaufte Tasse Kaffee an. Dabei widmen wir uns hier ausschließlich den sogenannten Materialkosten, bzw. dem Wareneinsatz. Das sind schlicht und einfach die Kaffeebohnen, die Milch und alles was Sie sonst noch zur Herstellung und zum Verkauf benötigen.
Wir möchten in unserem Betrieb Kaffee anbieten, der etwa 15€ je Kilogramm an Kosten verursacht. Bei einer Dosierung von 9 Gramm (inkl. Schwund) kommen wir somit auf Kosten von 14 Cent je Tasse (siehe Grafik). Für die sonstigen anfallenden variablen Kosten (Milch, Becher, Topping, …) addieren wir eine Pauschale von 20 Cent:
Tipp: Rechnen Sie am besten mit Ihren eignen Kosten nochmal nach! Vielleicht muss es ja kein so teurer Kaffee sein oder Sie kaufen günstiger ein? Versuchen Sie Ihren wirklichen, individuellen Kosten je Tasse so nah wie möglich zu kommen und kontrollieren Sie nach spätestens 3 Monaten Ihre Annahmen.
Eine verkaufte Tasse Kaffee erzeugt also 34 Cent (Netto) an Wareneinsatz. Nutzen wir die einfache Aufschlagskalkulation, werden diese 0,34 € einfach mal 400% (mal 4) gerechnet, um einen Verkaufspreis zu ermitteln. In unserem Beispiel wäre der vorgeschlagene Verkaufspreis also mindestens 1,36 € (Brutto). Natürlich kostet eine Tasse Kaffee aber meist deutlich mehr. Und genau deshalb lohnt sich der Verkauf so sehr (gleich mehr dazu).
Tipp: In den 400% Aufschlag bei der einfachen Aufschlagskalkulation ist die Mehrwertsteuer schon enthalten. Es ergeben sich hier also immer Brutto Verkaufspreise auf Basis von Netto Materialkosten. Das sollten Sie unbedingt beachten!
Gut zu wissen: Warum können wir uns die Kalkulation hier so einfach machen? In der Gastronomie fallen ca. 25% an Wareneinsatz an. Durchschnittlich entspricht der Verkaufspreis also dem Vierfachen des eingesetzten Wareneinsatzes. Auch wenn wir nur einen groben Branchendurchschnitt für die Berechnung heranziehen, hilft uns das enorm für eine schnelle Orientierung. Die Basis für diese Richtwerte bilden übrigens Zahlen des Finanzamtes. Jedes Jahr werden diese für viele Geschäftsbereiche berechnet und hier veröffentlicht. Sehr praktisch: Je nachdem, welche Art der Gastronomie Sie betreiben, können Sie sich hier auch den Durchschnitt der Branche (und Konkurrenz!) raussuchen und mit ihrem eigenen Wareneinsatz vergleichen.
Kommen wir zurück zu unserem Kaffee Zusatzgeschäft, denn jetzt kommt der spannende Teil. Wir haben ja einen Preisvorschlag von 1,36 € Brutto errechnet. Wie entwickelt sich aber Ihr Wareneinsatz, wenn die Tasse Kaffee bei Ihnen zum Beispiel 2,00 € kostet? Machen wir schnell den Dreisatz:
(0,34 € / 2,00 €) * 100% = 17% Wareneinsatz
Wow! Selbst bei vollkommen unspektakulären 2,00 € Verkaufspreis und relativ teuren Kaffeebohnen liegt unser Wareneinsatz noch deutlich unter dem Branchenschnitt von 25%! Mit diesem Vorteil können Sie viel anfangen: Vielleicht „locken“ Sie Kunden mit einem günstigen Kuchenangebot und machen Ihre Kalkulation mit dem Kaffee rentabel? Vielleicht bieten Sie das beste Preis-Leistungverhältnis beim Kaffee an und verkaufen zusätzliche kleine Snacks mit einem ebenso guten Wareneinsatz? Es gibt viele Möglichkeiten, seien Sie kreativ!
Fazit: Mit Kaffee kann man (fast) nichts falsch machen. Die Deutschen lieben ihn und trinken immer mehr dieses Muntermachers, die Wareneinsätze sind traumhaft und geringe saisonale Schwankungen machen Kaffee zum absoluten High-Performer in Ihrem Betrieb. Die Investition lohnt sich eigentlich immer.
Unser zweiter Klassiker…
…ist die beliebteste Abkühlung im Sommer: ein leckeres Eis.
Und ob Sie es glauben oder nicht, den Einstieg in dieses lukrative Zusatzgeschäft gelingt einfacher als gedacht. Ein ehemaliger Gastronom und GastroHero Mitarbeiter erzählt:
Wir haben früher im Sommer immer Eis verkauft, denn es hat sich wirklich gelohnt. Alleine die Laufkundschaft macht sehr viel aus. Ich hatte eine kleine Theke vor dem eigentlichen Laden stehen. Also ganz einfach: Eine Eistheke, ein Mitarbeiter und das wars.
Und auch hier gilt: trotz der einfachen Umsetzung warten hohe Gewinne! Es muss nicht immer ein riesiger Aufwand betrieben werden, um ein lukratives Zusatzgeschäft zu führen. Manchmal ist es leichter als gedacht. Das beweisen auch unsere nächsten 6 kleinen Umsatzbringer.
Klein aber oho: Wie Sie mit mini Gastronomie Konzepten Ihren Umsatz steigern
Oft reicht ein Gastro-Gerät und ein bisschen Zubehör aus, um Ihren Kunden ein i-Tüpfelchen zu bieten und Ihren Umsatz zu steigern. Das gute dabei: Ein einziges Gerät zu kaufen ist keine große Investition. Wir haben für Sie 6 kleine, aber sehr beliebte Konzepte rausgesucht, die alle samt über nur ein Gerät und Zubehör umgesetzt werden können. Ihr Vorteil: Die Kosten sind schnell wieder drin und Sie machen in wenigen Monaten Gewinn!
Crêpes
Bei 50 Verkäufen am Tag können Sie bereits nach 6 Tagen Gewinn schreiben!
Und Ihre Gäste werden die Vielfältigkeit lieben. Egal ob süß oder herzhaft die geringen Kosten machen sich bezahlt. Die Teigmischung ist im Einkauf nicht teuer. Die individuellen Toppings rechtfertigen Ihren Verkaufspreis. So wird schnell Gewinn erwirtschaftet. Schauen Sie sich unsere Kalkulation an!
Und wie versprochen benötigen Sie für dieses Zusatzgeschäft nur ein Gerät und ein bisschen Zubehör.
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Zuckerwatte
Zugegeben, ein etwas außergewöhnliches Konzept. Normalerweise sieht man die bunten Zuckerwolken nur auf Jahrmärkten und nicht in der klassischen Gastronomie. Aber vielleicht können Sie das zu Ihrem Vorteil nutzen!? Kaum ein Wettbewerber wird dieses kleine Extra anbieten. Und wenn Sie es richtig machen, können Sie bei 20 Verkäufen am Tag bereits nach 2 ½ Monaten Gewinn machen. Denn Ihr Wareneinsatz läuft hier fast gegen null:
» Hier geht es zur Kalkulation
Ihre Investitionskosten liegen unter 2.000€ und beinhalten die Maschine, eine Haube und Holzstäbe. Weitere Details finden Sie auf unserer Einkaufsliste.
Zuckerwatte kann außerdem richtig kreativ eingesetzt werden:
Quelle: @fluffegram
Na, welche Kreationen gibt es demnächst bei Ihnen?
Wir machen auch gleich mit der nächsten süßen Verführung für Ihre Gäste weiter.
Bubble Waffles
Die luftigen Waffeln sind schon nicht mehr ganz so neu. Sie kamen vor einigen Jahren auf den Markt und dieses Jahr haben Sie einen absoluten Boom. Doch auch nächstes Jahr wird die Waffel sich voraussichtlich an weiterer Beliebtheit erfreuen. Spezialisten haben die süße Kalorienbombe in etlichen Variationen auf der Karte. Vielleicht lohnt es sich aber auch für Sie die Bubble Waffle als Dessert Variation aufzunehmen. Sie löst einen absoluten Hype aus, von dem Sie profitieren:
Rund 224.000 Beiträge hat Instagram zu der beliebten Waffel!
Quelle: Instagram
Schauen wir uns aber zunächst das Finanzielle an. Mit den Bubble Waffles können Sie in Ihrer Gastronomie bei 50 Verkäufen schon nach nur 10 Tagen Gewinn machen. Unschlagbar! Verkaufspreise um die 6,00€ werden gut angenommen. Welche Kosten dem gegenüber stehen entdecken Sie in unserer Kalkulation.
Also springen Sie auf den Zug, solange Sie noch diese großen Umsatzpotenziale haben!
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Cake Pops
Kaffee + Cake Pops = doppelter Erfolg
Sie sind auch einfach schön anzusehen. Statt einem Stück Kuchen gibt es einfach ein paar Cake Pops, vielleicht sogar To Go? Die Kuchen Kügelchen haben auf jeden Fall schon einen Hype erlebt und sind immer noch beliebt. Der Grundteig ist auch hier wieder sehr günstig und das Besondere sind die Toppings. So können Sie die Küchlein auch Ihrer Gastronomie anpassen und ihre Marke stärken. Ist Ihr Farbkonzept eher weiß/rosa, dunkel oder knallig bunt? Ihnen sind keine Grenzen gesetzt.
Sie brauchen dafür genau 5 Produkte. Welche das sind, finden Sie auf unserer Einkaufsliste. Alles in allem liegen Sie dann mit Ihrem Einkauf ganz knapp über 1.000€. Und wenn Sie es schaffen 100 Stück am Tag für 1,00€ zu verkaufen machen Sie schon nach 13 Tagen Gewinn!
Schaffen Sie mehr?
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Welches ist Ihr Gastro Umsatzbringer?
Geringe Investition und große Margen. Also, für welches dieser Geräte haben Sie noch Platz?
Oder war vielleicht noch nicht das richtige dabei? Zwei weitere Konzepte inklusive Kalkulation finden Sie auf unserer Seite, unter anderem das beliebte Teppanyaki Eis:
Für welches Konzept haben Sie sich entschieden oder welches setzen Sie schon erfolgreich um? Schreiben Sie es uns in die Kommentare!
Detlefpt 17. Dezember 2020 am 7:54
Einverstanden mit dem Autor, er hat Recht
Michaela Heindl 15. April 2021 am 7:41
Sehr hilfreich danke
Joleen - GastroHero 15. April 2021 am 9:29
Danke für das positive Feedback :)!